Überwiegend positive Rezensionen im AppStore sind meistens ein recht verlässlicher Indikator für solide Zwischendurch-Unterhaltung. Walking War Robots -l14241- steht nun schon seit ein paar Tagen zum Download bereit, wurde fleißig gespielt und kann sich mittlerweile mit einem Durchschnitt von 4,5 Sternen bei knapp 900 abgegebenen Bewertungen rühmen. Nach einer ausgiebigen Testphase wollen wir euch unsere Meinung nicht länger vorenthalten.
-b1-Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, bei denen das MMO in einer scheinbar endlosen Ladesequenz festhängt, stellen wir schnell und mit Schrecken fest, dass es nur einen Spielmodus gibt. In diesem müsst ihr in Online-Kämpfen von fünf gegen fünf Spielern nach Möglichkeit alle fünf Signalstationen einnehmen und halten, sowie sämtliche gegnerischen Mechs zerstören. Gesagt, getan. Aus einem Arsenal von 8 Kampfrobotern, die ihr nach und nach durch Levelaufstiege freischalten müsst, beginnen wir mit dem Destrier und stürzen uns direkt ins Gefecht. Eine Online-Anbindung ist zwingend notwendig, Gefechte gegen computergesteuerte Gegner sind nicht möglich.
-b2-Stattdessen treffen wir auf menschliche Kontrahenten, die sich ähnlich kampfeslüstern ins Gefecht stürzen wie unsereins – mit der Hoffnung auf Sieg und Silber. Mit letzterem bezahlt ihr nämlich sämtliche Upgrades, neue Waffen und Mechs im Shop. Je mehr Schaden ihr angerichtet und je mehr kritische Treffer ihr euren Widersachern verpasst habt, umso höher fällt am Ende des stahlverschleißenden Aufeinandertreffens die Belohnung für euch aus. Gold – die Premiumwährung in Walking War Robots -l14241- – könnt ihr entweder in Silber umtauschen oder mit dem edlen Metall die Wartezeiten verkürzen, die euch nach Upgrades und verlorenen Runden aufgezwungen werden.
-b3-Das Gameplay an sich stellt sich in unseren Augen wenig abwechslungsreich dar und bezieht seinen taktischen Wert hauptsächlich durch die mögliche Zusammenarbeit der einzelnen Spieler und die Nutzung herumstehender Gebäude als Deckung. Gegner zu flankieren oder Angriffen auszuweichen ist aufgrund der praktisch nicht vorhandenen Geschwindigkeit so gut wie unmöglich. Außerdem fehlen Abwehrsysteme, mit denen man feindliche Geschosse noch in der Luft unschädlich machen könnte.
-b4-So laufen alle Spiele immer nach dem gleichen Muster ab. Erfolg hat am Ende nicht, wer geschickter spielt, sondern, wer die dickeren Waffen an seinen Mech geschraubt hat. So gilt leider auch hier wieder: Wer zahlt, gewinnt. Trotzdem machen die auf 10 Minuten festgesetzten Gefechte merkwürdigerweise ein kleines bisschen Spaß. Das liegt wohl zu einem großen Teil an der soliden Präsentation, die euch Walking War Robots -l14241- bietet. Während die Umgebung aussieht, als hätten die Entwickler die uninspirierten Pappmaché-Häuser einer Modelleisenbahn abfotografiert und ins Spiel implementiert, beglücken uns die Kampfläufer selbst mit einem beachtlichen Detailreichtum und hübsch anzusehenden Animationen. Abgefeuerte Geschosse ziehen Leuchtspuren hinter sich her, Explosionen erschüttern getroffene Gegner und ist eine Waffe leergeschossen, dürfen wir tolle Nachlade-Animationen bewundern.
-b5-Besonders positiv überrascht waren wir außerdem von der Sichtweite. Nach unserem Ableben konnten wir mehrfach beobachten, wie feindliche Raketen in weiter Ferne durch die Luft sirrten und einen unserer Mitstreiter mit gnadenloser Präzision niederstreckten. Gern hätten wir uns das Spektakel aus der Nähe angeschaut, doch leider fehlt ein Spectator-Menü völlig. Ist man einmal gestorben und hat keinen heilen Roboter mehr in der Garage stehen, zu dem man ohne Wartezeit für die Reparatur wechseln könnte, darf man dem todbringenden Roboter solange beim Kämpfen zusehen, bis auch dieser ins Gras beißt. Dann kann man lediglich noch die Kamera am Ort des Ablebens drehen. Ärgerlich.
Ähnlich durchwachsen wie die Grafik ist der Sound. Die Waffen haben alle einen individuellen Klang und das mechanische Stampfen der Roboter passt perfekt, abseits davon gibt es keine Sounds bei Kollisionen mit Gebäuden oder untereinander, zum Vergessen ist außerdem die musikalische Untermalung. Selten haben wir langweiligeres auf die Ohren bekommen.