Wir alle kennen und lieben „Indiana Jones“. Harrison Ford in der Blüte seiner Zeit als unsterblich cooler Professor, der einen lang gehüteten Schatz beschützt und mit seiner Peitsche Dinge vollbringen kann, die selbst einen texanischen Vollblutcowboy vor Neid erblassen lässt. Und wir alle wollten dieser Dr. Jones sein. Nun ist kürzlich ein Spiel auf den Markt gekommen, das uns optisch so sehr an Indie erinnert, dass wir um einen Test nicht herum kamen.
-b1-„Temple Run“ spielt in einer Umgebung, die sehr an die Bauten der alten Mayas erinnert. Doch – um es schon vorweg zu nehmen – das wird auch der einzige Grund sein, dieses Spiel im gleichen Atemzug mit der oben genannten Legende des Filmgeschäftes zu nennen. Das Prinzip ist simple und recht eintönig: Du kommst aus einem Tempel gerannt und wirst von einer Horde Tempelwächter verfolgt. Nun musst du auf einer schmalen Strecke, auf die links und rechts tiefe Abgründe auf dich warten, vor diesen flüchten. Laufen tut dein Protagonist dabei von alleine. Du musst nur eingreifen, sobald entweder die Strecke die Richtung wechselt, wobei du einfach im passenden Moment in die gewünschte Laufrichtung streichst, und auf Hindernisse achten, unter denen du entweder durchrutschen oder drüber hinwegspringen kannst. Dies geschieht auch wieder durch Streichen über das Display, springen nach oben, rutschen nach unten. Als letztes geht es noch darum, dass du möglichst viele der Münzen einsammelst, die auf der Strecke verteilt sind. Da du normalerweise in der Mitte läufst, musst du, falls sich die Münzen rechts oder links am Wegesrand liegen, das iPhone bzw. den iPod touch in die jeweilige Richtung neigen. Und das war es auch schon.
-b2-Sobald du dann erledigt bist, weil du an einem Hindernis hängen geblieben oder in die Tiefe gestürzt bist, wird abgerechnet. Es geht um die zurückgelegten Meter und eingesammelten Münzen. Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass wir bei diesem Spiel nach jeglicher Abwechslung leider völlig vergeblich gesucht haben, müssen aber zugeben, dass es uns die ersten 3 bis 4 Minuten doch ein wenig unterhalten hat. Ab dann ging es aber dermaßen stark bergab, dass schon nach weiteren zwei klar war, dass dieses Spiel den Platz auf unserem iPhone exakt in dem Moment räumen muss, wenn der Test zu Ende ist. Es mag sicherlich Fans dieses Spiels geben, die in der hetzigen Jagd ihre Reaktionen testen und den Highscore jagen wollen, uns war es aber ehrlich gesagt dann doch irgendwie zu eintönig. Es gibt zwar noch diverse PowerUps, die du im Store mit verdienten Münzen einsammeln kannst, aber so richtig spannend hat es das Spiel auch nicht gemacht.
-b3-Die Grafik ist für ein Spiel dieser Art überdurchschnittlich. Sicherlich haben wir schon bessere Spiele auf der unseren Apple-Geräten gesehen, insgesamt ist es jedoch okay. Positiv fällt die recht realistische Laufbewegung des Helden auf. Auch in Sachen Leveldesign müssen wir den Entwicklern ein Lob zusprechen, da die Welt recht realistisch aussieht und die Untergründe, auf denen du läufst, sich ab und zu abwechseln. Allerdings war es das dann auch schon mit der Abwechslung.
-b4-Der Sound ist zugegebenermaßen sehr passend gewählt. Trommelmusik im Hintergrund, Affengebrüll der dich verfolgenden Primaten und ein markerschütterndes Knacken deiner Knochen wenn du gegen ein Hindernis läufst bzw. in einen der vielen den Weg säumenden Graben stürzt. Auf jeden Fall ein positiver Lichtblick in diesem Spiel.
Wobei wir sagen müssen, dass auch die Steuerung gut funktioniert. Relativ präzise ist es uns gelungen, den Hindernissen auszuweichen und die Münzen einzusammeln. Kritikpunkt wäre hier nur, dass es neben der Tilt-Methode keine Alternative gibt und das es keine Kalibrierungsoption im Spiel gibt.
„Temple Run“ ist der erste Testkandidat seit längerer Zeit gewesen, der uns leider nicht wirklich in seinen Bann ziehen konnte. Das dies gegebenenfalls auch an uns liegt, wollen wir nicht unbedingt abstreiten. Technisch gesehen ist das Spiel durchaus gut umgesetzt, mangelnde Abwechslung – es gibt weder verschiedene Modi noch verschiedene Umgebungen – und das reine Jagen nach dem Highscore verhinderten aber, dass das Spiel uns wirklich überzeugen konnte. Es mag sicherlich Fans dieser Art von Spielen gehören, bei uns in der Redaktion haben wir allerdings keinen gefunden.