Bereits vor Jahren wurden die ersten Smartphone-Games auf den Markt gebracht, die auf Minimalismus setzten. In der Tat handelte es sich dabei um ein großes Erfolgsmodell, mit dem es den Entwicklern gelang, zahlreiche Nutzer von den eigenen Offerten zu überzeugen. Doch was macht die simplen Spiele so erfolgreich und wie sind sie in diesen Tagen aufgebaut?
Inhalt
Rainbrow
Zunächst möchten wir auf eine moderne Produktion dieser Tage schauen, welche sich den Trend des Minimalismus zunutze machen konnte. Bei Rainbrow wird der Spieler mit einem Smiley konfrontiert, den er über den Bildschirm wandern lassen soll. Die Fläche eines Regenbogens gilt es dabei immer weiter nach oben zu überwinden, um schließlich den Highscore zu knacken. Darstellung und Gameplay sind grundsätzlich sehr einfach angelegt. Dennoch ist es möglich, sehr schnell in den Nervenkitzel des Spieles einzutauchen und ihn in vollen Zügen zu genießen. Dafür verantwortlich ist nicht zuletzt die Tatsache, dass immer neue Level erreicht werden können. So gelang es den Entwicklern, die Spieler zu jeder Zeit im Flow-Zustand zu halten.
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Ein genereller Vorzug, den Spiele wie Rainbrow an den Tag legen, ist die simple Kostenstruktur. Meist stehen die Downloads kostenlos in den Stores zur Verfügung. Um die Finanzierung dennoch auf sichere Beine zu stellen, setzen die Entwickler einerseits auf die Darstellung von Werbung. Andererseits spielt in den Games immer wieder der In-App-Kauf eine wichtige Rolle. Dafür ist wiederum App Store Guthaben erforderlich, falls es sich um eine iOS-Version handelt. Die Nutzer eines Android-Handys bekommen über Play Store Guthaben die Chance, die neuen Upgrades zu erhalten und damit einen spielerischen Vorteil auf die eigene Seite zu ziehen.
Doodle Jump
Bereits vor fast einem Jahrzehnt gelang es Doodle Jump, den einen oder anderen Rekord zu brechen. Dafür war vor allem die Darstellung wegweisend, auf welche die Entwickler setzten. Während andere Games zu dieser Zeit auf besonders filigrane und dreidimensionale Darstellungen ausgerichtet waren, gingen die Macher von Doodle Jump einen ganz anderen Weg. Ihnen war es wichtig, das Spiel nicht professioneller zu halten, als es in ihren Augen war. Da sie den ersten Entwurf auf einem einfachen Karo-Papier gestaltet hatten, blieb es bei diesem Hintergrund, der dem Spiel insgesamt seinen authentischen Charakter verlieh.
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Trotz der Einfachheit ist es auch bei Doodle Jump stets möglich gewesen, in den Flow-Kanal zu kommen. Dies bedeutet, dass die Spieler stets gelungen zwischen Überforderung und Langeweile gehalten werden. Zu Beginn des Spiels stehen zum Beispiel sehr viele Flächen zur Verfügung, auf denen die Spielfigur sicher aufgesetzt werden kann. Mit den wenigen Minuten Übung, die der Spieler nun hat, könnte ihm ein solches Level zu langweilig werden. Aus diesem Grund fügten die Entwickler brüchige Stufen ein, auf denen keine sichere Landung möglich ist. Ebenso kam es zu sich verschiebenden Stufen und sogar einzelnen Monstern und Ufos, die dem eigenen Spiel schneller als gedacht ein Ende bereiten können.
Loner
Eine etwas modernere Version des typischen und simplen Spiels stellt die neue App Loner dar. Dabei manövriert der Spieler ein Doppeldecker-Flugzeug geschickt durch einen dunkeln Tunnel, während im Hintergrund entspannte Musik zu hören ist. Tatsächlich ist es trotz der rasanten Anlage des Spiels nicht die Reaktionsfähigkeit, die über Sieg oder Niederlage entscheidet. Stattdessen spielt bei Toner die Geschicklichkeit des Nutzers eine große Rolle. Denn am Ende muss das Flugzeug mithilfe des Bewegungssensors um die zum Teil sehr dichten Kurven gesteuert werden. Entsprechend wichtig ist es, sich frühzeitig über die einzelnen Kurven und Gefahren im Klaren zu sein, wie sie im Dunkeln lauern.
Auch Loner baut in seiner Wirtschaftlichkeit auf den kostenlosen Zugang. So gelang es den Entwicklern sehr schnell, viele Spieler mit ihrer Produktion anzusprechen, die sich in der Folge mit dem Spiel befassten. Doch nur einige Level des beliebten Games stehen tatsächlich kostenlos zur Verfügung. Wer nun nach der nächsten Herausforderung strebt, der muss dazu bereit sein, einige Euro für die Vollversion auf den Tisch zu legen. Dies ist jedoch nur ein sehr vereinzelter Kritikpunkt, der dem Spiel in der Praxis entgegengebracht werden kann.
Ein Spielspaß mit geplantem Ende
Natürlich gelingt es solch einfachen Apps nicht ewig, die Spieler bei Laune zu halten. Nach einiger Zeit wurden die ersten Upgrades eingefahren und die ersten neuen Welten entdeckt. Nun stellt sich schnell die Frage, ob die Entwickler noch weitere Highlights in ihr Programm integrierten. Da solch kleine Spiele nicht darauf ausgelegt sind, ein dichtes Netz an einzelnen Leveln bereitzuhalten, durch die sich die Spieler im Laufe der Zeit arbeiten können, endet die Reise hier in den meisten Fällen. Im besten Fall hat die Entwicklerfirma nun noch ein weiterführendes Spiel mit neuen Features zu bieten.
Doch den Entwicklern gelang es bis zu diesem Zeitpunkt bereits, eine Grundlage für die Finanzierung des Projekts zu schaffen. Einerseits konnten in den kostenlosen Spielen meist Werbeflächen verkauft werden, die für einen festen Strom an Einnahmen sorgen. Auf der anderen Seite ist es häufig möglich, die In-App-Käufe zu einem weiteren Mehrwert für den Entwickler zu machen. Auch sie tragen am Ende des Tages einen wichtigen Teil dazu bei, dass die anfänglichen Investitionen gedeckt werden können. Auch die Spieler sollten über diese Form der Finanzierung zufrieden sein. Denn erst sie ist dafür verantwortlich, dass auch lange nach der Erfindung des Smartphones immer wieder neue spannende Games auf den Markt gebracht werden, die dazu in der Lage sind, große Begeisterung hervorzurufen.