Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern glücklicherweise auch eine neue Version des populärsten Sportspieles der Welt – EAs FIFA. Seit 2010 der erste Ableger für mobile Geräte auf den Markt und in unsere Hosentaschen wanderte, hat sich einiges getan in Sachen Grafik und Gameplay. „FIFA 13 by EA SPORTS“ will perfektionieren, was den Vorgänger im letzten Jahr zur schlichtweg besten Fußball-Simulation im gesamten AppStore machte – tolle Grafik, butterweiche Spieleranimationen, eine gelungene KI, ein super Kommentar (wenngleich nur auf Englisch) und eine gehörige Portion Langzeitspielspaß. Die Erwartungen sind hoch und wir haben Bock auf Fußball! Lets do this!
-b1-Zunächst einmal die gute Nachricht: „FIFA 13 by EA SPORTS“ sieht immer noch super aus, hat immer noch tolle Spieleranimationen und mit ein bisschen Übung lassen sich mindestens genauso schöne Tore herausspielen wie letztes Jahr. Wer den Vorgänger kannte und ausgiebig gezockt hat, der wird sich in den ersten zwei, drei Begegnungen unter Umständen wundern, was sich denn eigentlich getan hat. Auf den ersten Blick fällt der neue Turnier-Modus auf, den ihr im Hauptmenü auswählen könnt. Hier dürft ihr versuchen, euch im Kampf um ganze 53 Pokale weltweit durchzusetzen, um das Ding am Ende in den Himmel zu recken. Die zweite Neuerung und sicherlich das, worauf jeder ambitionierte FIFA-Zocker sehnlichst gewartet hat, ist der Online-Modus. Endlich ist es euch, genau wie den Xbox-, PS3- und PC-Spielern, auch auf den mobilen Geräten möglich, Gegenspieler aus Fleisch und Blut herauszufordern und der ganzen Welt zu zeigen, wer auf dem grünen Rasen die Hosen anhat. Jeder, der das Runde schon mal virtuell ins Eckige gedroschen hat, weiß nur allzu gut, dass das leichte Kribbeln, dass man verspürt, wenn man seine Mannschaft gerade gegen den Computer zum Saison-Sieg geführt hat, nichts ist gegen den Nervenkitzel im Kampf um den Sieg gegen einen menschlichen Spieler! Umso glücklicher macht es uns, dass das Matchmaking über EAs Online-Dienst Origin meistens ganz gut klappt und die Spiele, wenn auch durch gelegentliche verbindungsbedingte Ruckler oder Abbrüche unterbrochen, zumeist reibungslos über die Bühne gehen. Euch stehen zwei Möglichkeiten offen, eine Online-Partie zu bestreiten. Entweder ihr trefft im „Schnellen Spiel“ auf einen zufällig ausgewählten Gegner oder ladet einen Freund über eure Origin-Liste zum Match ein. Erfolge lassen sich per Ranglisten vergleichen. Dabei erhaltet ihr paradoxerweise für jeden Sieg 5, für jedes Unentschieden 3 und sogar für jede Niederlage einen Punkt. Vermutlich will EA auch den weniger befähigten Spielern das Gefühl des Erfolgs und der Errungenschaften nicht vorenthalten. Um das Gesagte über den Online-Modus abzuschließen: Uns ist aufgefallen, dass das Gameplay bedeutend schneller und dadurch auch ein wenig hektischer ist. Online spielt sich FIFA 13 mehr wie ein Arcade-Spiel als eine Simulation. Das fällt jedoch keinesfalls negativ ins Gewicht; es sei lediglich als Information vermerkt.
-b2-Nun aber zum Herzstück von „FIFA 13 by EA SPORTS“ – dem Gameplay. Schon im letzten Jahr gab es wenig Grund zu meckern. Die Spieler ließen sich relativ einfach über den Platz steuern, die Offensiv-KI lief sich überwiegend klug frei, um Räume zu öffnen und Chancen zu kreieren und Spielerkollisionen sowie die Ball-Physik machten einen recht souveränen Eindruck. Einzig negativ zu bemerken ist die Komplexität der Steuerung. Gelegenheitszocker dürften ihre Probleme gehabt haben, den Ball geschickt durchs Mittelfeld zu leiten, dann den entscheidenden Pass in die Schnittstelle zu spielen und vor dem Tor schließlich eiskalt abzuschließen. EA scheint sich diesem Problemchen der Casual-Gamer angenommen zu haben, indem man sich dieses Jahr auf nur eine Passtaste beschränkt. Anstatt hohe Lobs und Flachpässe, bestimmt man jetzt mittels der Schusskraft und nur einer Taste, wie weit und hoch der Ball fliegt. Das bedeutet zwar einerseits, dass ihr ein Gameplay-Element weniger lernen und perfektionieren müsst, andererseits schränkt es aber auch die Variabilität ein, mit der ihr das Spiel in Richtung Tor aufbauen könnt. Ein scharfer, flacher Ball in den Lauf über längere Distanz ist nicht mehr möglich, stattdessen hebt der Spieler den Ball in die Luft. Dadurch wird Tempo aus dem Angriff genommen und dieser im schlimmsten Fall sogar komplett unterbrochen, da der Spieler den Ball erst einmal mit der Brust kontrollieren und auf den Boden holen muss und ihn dabei vielleicht auch schon an einen Gegenspieler verliert.
-b3-All das ist aber glücklicherweise nach ein paar absolvierten Partien vergessen. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Erneuert wurde auch das Handling der Trick-Taste. Ihr haltet den Button und slidet dann von der Mitte aus in unterschiedliche Richtungen. Die dadurch ermöglichten Kombinationen lösen Richtungswechsel, Übersteiger und Drehungen aus, mit deren Hilfe und dem richtigen Timing ihr am Gegner vorbeiziehen könnt. Hübsch aussehen tut das Ganze auch noch. Insgesamt ist das Gameplay zwar etwas langsamer, aber auch flüssiger und schlichtweg lebensnaher geworden. Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger sind subtil und nicht sofort bemerkbar, machen „FIFA 13 by EA SPORTS“ aber wieder einmal ein Stück besser. Kleine Anpassungen verbessern das Spiel auch abseits des grünen Rasens. Im Manager Modus verletzen sich Spieler jetzt etwas öfter, E-Mails lassen sich schneller und leichter öffnen und endlich dürft ihr anstelle von digital erstellten Bildern echte Fotos der gutbezahlten Kicker bewundern.
-b4-Optisch hat sich in „FIFA 13 by EA SPORTS“ nicht allzu viel getan. Die Zuschauer sehen ein klein wenig detaillierter aus als letztes Jahr, die Spieleranimationen sind wieder einmal schlichtweg großartig. Neu hinzugekommen sind Gesichtsanimationen bei Jubelszenen oder Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Das sorgt für noch mehr Realismus und sieht gut aus – immer vor dem Hintergrund, dass wir hier von einem Mobile Game reden. Apropos gut aussehen: Wir haben gestaunt, wie gut die virtuellen Kicker ihren realen Vorbildern nachempfunden sind! Schweini sieht einfach aus wie Schweini! Das ist zwar nicht bei allen Kickern auf gleichem Niveau so, aber viele Stars sind toll gelungen. Kompliment an EA!
-b5-Soundtechnisch hat sich nicht viel getan. Das war aber ob der tollen Geräuschkulisse des Vorgängers auch nicht unbedingt notwendig. Die Mannschaften werden mit authentischen Gesängen, die die Fans mit voller Inbrunst in eure Gehörgänge schmettern, angefeuert und Tore der Heimmannschaft werden immer noch frenetisch bejubelt. Leider setzt der „Stadion-Sound“ – wie schon in den Vorgänger – hin und wieder urplötzlich aus. Man wird sozusagen aus einem tobenden Hexenkessel ohne Vorwarnung auf einen trostlosen Friedhof entführt und wieder zurück. Das ist ärgerlich und hätte vermieden werden können! Die Kommentatoren dagegen machen wieder einen tollen Job – wenn auch wieder auf Englisch. Wir wissen nicht, wie groß mehrere Sounddateien entsprechend der unterschiedlichen Sprachen gewesen wären, da der Download aber beinahe 1,5 Gigabyte schwer wiegt, hätten ein paar Megabyte für deutsche Stimmen auch keinen allzu großen Unterschied mehr gemacht.. Schade.
Gesteuert wird „FIFA 13 by EA SPORTS“ wie gewohnt mit einem virtuellen D-Pad auf der linken und den verschiedenen Aktionstasten auf der rechten Bildschirmseite, die wie immer je nach Ballbesitz unterschiedlich belegt sind. Selbst auf dem kleinen Bildschirm eines iPhones lassen sich die Spieler gut steuern, die Steuerung ist gut auf den Touchscreen angepasst. Auf einzelne Steuerungselemente sind wir im Hauptteil bereits detaillierter eingegangen. Bleibt noch zu erwähnen, dass „FIFA 13 by EA SPORTS“ natürlich auch für das iPhone 5 optimiert ist.
Übrigens: wenn du sowohl ein iPhone als auch ein iPad besitzt, dann kannst du das iPhone wieder als Controller „missbrauchen“, während das iPad als Bildschirm dient. Das ist dann fast schon Konsolen-Feeling.
EA erschlägt euch außer mit dem neuen Online-Modus nicht mit bahnbrechenden Neuerungen, sondern hat das Spiel in kleineren Punkten verbessert und weiterentwickelt. Herausgekommen ist eine richtig gute Fußball-Simulation für iOS. Ob es der beste Genrevertreter dieses Jahres im AppStore sein wird, können wir aufgrund von fehlender Konkurrenz im Moment noch nicht sagen. Tolle Grafik, super Animationen, eine solide KI, Original-Spieler und -Vereine sowie ein insgesamt etwas runderes Gameplay haben uns überzeugt und verhelfen „FIFA 13 by EA SPORTS“ zu starken 9 Punkten!