Bis jetzt ist die Auswahl an präsentierbaren Jump&Run-Spielen für iPhone, iPad und iPod touch trotz der enormen Gesamtanzahl an Apps noch recht überschaubar. Die Zeiten der Ursprungsidee des Multimediaspieles von der einfachen Erfüllung von Stages und Bedienung einer überschaubaren Anzahl an Tasten scheinen überholt. Und wir fragen uns, ob solche alten Klassiker nicht trotzdem noch einen gewissen Charme versprühen, auch in einer Epoche, in der die Technik zu weit mehr reicht. Und an solche Nostalgiker wie uns scheint sich unser heutiger Kandidat „Elemental Rage“ zu richten. Also machen wir uns daran zu testen, ob das Spiel bei uns einen zweiten Frühling in Sachen Multimedia-Unterhaltung entfachen kann oder nur ein als Schmetterlinge missinterpretiertes Magenleiden in der Bauchgegend bleibt.

-b1-Zuerst einmal sollten wir wohl die Sache mit dem Klassiker erklären: „Elemental Rage“ erinnert sehr stark an die Spiele der Anfangszeiten des Computers oder auch des Gameboys. Die Tasten reduzieren sich auf eine Sprung-, eine Angriffs- sowie zwei Richtungstasten. Hinzu kommt in erforderlichen Momenten noch eine Aktionstaste. Und das ist es dann auch schon mit der Steuerung. Die Levels sind in zweidimensionaler Grafik, die aus mehreren Ebenen und Hindernissen bestehen, über die du dir den Weg von der Eingangs- bis zur Ausgangstür der Stage bahnen musst. Außerdem lauern unzählige schwarze Geister, gefährliche Abgründe und abgrundtief-böse Endbosse.
-b2-Deine Aufgabe ist es nun, den Protagonisten durch die verschiedenen Levels zu steuern, ohne dass es zu seinem plötzlichen Ableben kommt. Dabei stehen dir am Anfang vier Herzen als Gesundheit und ein einfacher Schlag als Angriff zur Verfügung. Es gibt hier aber allerhand Entwicklungsspielraum und im Laufe des Spieles verbessern sich sowohl Offensiv- als auch Defensiveigenschaften fortlaufend – immer vorausgesetzt du findest die jeweiligen versteckten Boni und stirbst vorher nicht.
-b3-Die Story des Spieles haben wir bis jetzt völlig außer Acht gelassen, da sie ehrlicherweise auch nicht besonders erwähnenswert ist. Ein ganz normaler Junge ist der Auserwählte und muss die Welt vor dem Bösen retten… Die Geschichte ist immer wieder gut zu verwenden, löst bei uns jedoch nicht mehr Aufregung, sondern allenfalls noch einen Gähnreflex aus. Ansonsten ist das Spiel aber gut gelungen und trotz des immer gleichen Spielprinzipes bleibt die Motivation für länger aufrecht erhalten. Einziges Manko sind vielleicht die zeitweise etwas langatmigen Dialoge.

-b4-Die Grafik ist ebenso klassisch gehalten wie der Rest. Levels werden auf mehreren Ebenen gespielt, die durch Sprünge zu erreichen sind. Alles ist in 2-Grafik, kommt jedoch dennoch liebevoll und stimmungsvoll gestaltet herüber. Projekt „Alt im neuen Gewand“ ist geglückt.
Auch der Sound ist ähnlich wie die Story nichts Weltbewegendes, passend zum Genre, aber auf Dauer doch ziemlich nervtötend.

-b5-Für die Steuerung gibt es von uns ein ausdrückliches Lob zugesprochen. Zum ersten, weil die Anordnung und Funktionalität der Buttons ohnehin schon wirklich gut gelungen ist; und zum anderen, weil diese auch noch nach eigenem Belieben auf dem Bildschirm platziert werden können, sodass du dir deine individuelle Steuerung zusammenbasteln kannst. Zudem können die Buttons auch noch wahlweise ein- oder ausgeblendet werden. Hut ab für so viel Flexibilität dem Spieler gegenüber.

Elemental Rage“ lässt vor allem bei den etwas betagteren Besitzern von iPhone, iPad und iPod touch das Gamerherz höher schlagen, wird aber ebenso unter der jüngeren Generation seine Fans finden. Mit diesem Spiel kannst du deinen Gameboy endgültig in die ewigen Jagdgründe schicken und das gleiche Feeling in neuer Optik genießen. Besonders viel Abwechslung bietet es leider nicht und auch der zwischenzeitliche Frust über den ständigen Tod an der gleichen Stelle ist nicht jedermanns Sache, aber insgesamt ist „Elemental Rage“ eine Überlegung auf jeden Fall wert.