Der von Konsolen und PC bekannte Kampf um die beste Fussball-Simulation des Jahres ist mittlerweile auch im AppStore in vollem Gange. Doch im Gegensatz zu den „großen“ Spieleplattformen bestreiten im AppStore neben FIFA und PES noch weitere Spiele wie Gamelofts Real Football oder X2 Football den Kampf um die Nummer 1 in Apples Downloadstore. Doch wer hat dieses Jahr die Nase vorn? Wir werden alle Vertreter im AppStore nach und nach testen, um dies herauszufinden. Den Anfang macht dabei der wohl bekannteste Vertreter, nämlich FIFA in der 2011er Generation.
-b2-FIFA 11 bietet insgesamt vier Spielmodi. Neben dem einfachen und schnellen Spiel unter dem Menüpunkt Anstoss gibt es unter Spielmodi noch den Trainingsbereich, Ligen und Pokale. Im Menü gibt es noch einen Eintrag Multiplayer, der allerdings noch nicht verfügbar ist. Man darf gespannt sein, wann dies soweit ist.
Im Trainingsbereich kannst du ein Trainingsspielchen machen, Standardsituationen üben oder den Nervenkitzel eines Elfmeterschießens erleben. In den Modi Ligen und Pokale kannst du ein Team zum Titel führen, entweder der Meisterschaft oder dem jeweiligen Landespokal. Man kann hier aber leider nur eine Karriere speichern – hier fehlt uns eine Speicheroption mit mehreren Speicherplätzen. Außerdem vermissen wir im Ligabetrieb einen Managermodus und Transfermarkt, um das eigene Team zu verstärken.
-b4-Auch auf dem iPhone glänzt EA wieder mit zahlreichen Lizenzen. Das Spiel bietet über 500 echte und aktuelle Teams, so dass für wirklich fast jeden Fan SEIN Team dabei sein sollte. Neben allen großen europäischen Ligen und einigen „Exoten“ wie der polnische oder der irische Liga gibt es auch zahlreiche Nationalmannschaften. Allerdings muss man auf jeden Fall den Namen der Liga wissen, dessen Verein man sucht. Wenn man z.B. die spanischen Spitzenvereine Real Madrid oder den FC Barcelona sucht und um Liga-Menü nach der Primera División Ausschau hält, wird man nicht fündig. Denn die spanische Liga „versteckt“ sich hinter dem Namen „Liga BBVA“.
Auch bei den Stadien lässt sich EA nicht lumpen und bietet gleich 35 digitale Nachbauten an. Vom Dortmunder Signal Iduna Park über das Camp Nou bis hin zum legendären Old Trafford ist das „Who€˜s Who“ der Stadien dabei.
-b4-Dank einer weiterentwickelten KI haben uns die Laufwege der Mitspieler im Großen und Ganzen überzeugt. FIFA 11 bietet nebenbei noch einige nützliche kleine Hilfen. So wird über einem bereits verwarnten Spieler eine kleine gelbe Karte angezeigt, so dass man weiß, dass man mit diesem Spieler vielleicht nicht mehr ganz so hart in die Zweikämpfe gehen sollte. Und wenn du im Angriff bist, wird über Spielern, die sich gerade in Abseits-Position befinden, kleine Fahnen eingeblendet, die dir signalisieren, dass du diesen Spieler besser nicht anspielen solltest.
Schwächen hat das Spiel hingegen nach unseren Erfahrungen beim Torhüter. Dessen KI und Fähigkeiten lassen doch teilweise etwas zu wünschen übrig, so dass dieser teilweise einfachste Kopfbälle, die im „Kullertempo“ direkt neben ihm vorbeirollen, partout nicht halten kann (oder will). Oder aber er stürmt bei einem langen Ball aus seinem Kasten raus – vom Prinzip richtig, allerdings nur, wenn er diesen dann mit einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte drischt. Nur leider macht er das nicht immer, sondern läuft teilweise auch mit dem Ball am Fuß an Freund und Feind vorbei über das Feld – sehr riskant
-b1-Bei der Grafik hat EA im Vergleich zum Vorgänger FIFA 10 deutlich nachgelegt. Gerade auf dem Retina-Display des iPhone 4 bzw. des neuen iPod touch sieht das Spiel wirklich sehr gut aus, läuft weitgehend flüssig und ist vergleichbar mit den Versionen für die großen Konsolen von vor wenigen Jahren – das ist für ein „Handyspiel“ wirklich schon aller Ehren wert. In den Zeitlupen und Zwischensequenzen kann man die meisten Spieler erkennen bzw. zumindest erahnen, was für die recht gute Nachbildung der realen Stars spricht.
Auch der Sound hat uns zum Großteil überzeugt. Schade ist allerdings die Tatsache, dass auch in der deutschen Sprachversion alle Kommentare auf Englisch sind. Ok, können wir mit leben, da wir meist eh ohne das nervige Gesabbel spielen, sondern die reine und gut klingende Stadionatmosphäre genießen. Aber wenn man ein Spiel in deutscher Sprache anbietet, dann sollte es auch komplett umgesetzt werden.
-b3-Bei der Steuerung ist es etwas schwieriger. Wie bei allen Spielen mit Touchsteuerung ist auch bei FIFA 11 eine kleine Eingewöhnungsphase von Nöten. Links unten auf dem Display ist das Steuerkreuz, mit dem man die Bewegung der Spieler steuern kann. Etwas fummelig, aber wer mit der Größe nicht zurechtkommt, hat im Menü die neben weiteren Einstellungen die Möglichkeit, deren Größe zu ändern. Nachdem die ersten Läufe eher in Schlangenlinien vonstattengingen, kamen wir nach kurzer Zeit relativ gut damit zurecht.
Rechts sind drei Aktionsbuttons, die sich je nach Ballbesitz verändern. Wenn dein Team am Ball ist, dann sind es die Optionen Schuss, Pass und Steil, bei gegnerischem Ballbesitz ist es Grätsche, Zweikampf und Spielerwechsel. Ist vom Prinzip recht einfach, nur bei Zweikämpfen in der Nähe des gegnerischen Toren, bei denen nicht immer ganz einsehbar ist, wer gerade in Ballbesitz ist, kann aus einem geplanten Schuss schon einmal schnell eine Grätsche werden, die dann auch gerne mal eine Karte nach sich zieht. Solange diese nur die gelbe Farbe hat, ist ja alles halb so schlimm, doch die Farbe kann auch schnell mal etwas dunkler ausfallen
Alternativ kannst du auch durch das direkte Antippen des Mitspielers einen Pass spielen. Und auch Tricks sind bei Ballbesitz durch zweifaches Antippen des Displays möglich, allerdings entscheidet hier der Zufall, welcher Trick dann ausgeführt wird.
FIFA 11 ist unserer Meinung nach eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger FIFA 10, auch wenn es immer noch Luft nach oben gibt. Vor allem im grafischen Bereich durch die Retina-Auflösung ist hier ein deutlicher Fortschritt sichtbar, so dass sich das Niveau immer mehr den Konsolen annähert. Aber auch in anderen Bereichen wie der KI gibt es – bis auf wenige Ausnahmen – einige Verbesserungen. Für Fußball-Fans ist das Spiel vor allem auch wegen der zahlreichen Lizenzen sehr interessant, denn meistens möchte man ja den eigenen Lieblingsverein spielen. Aber auch die „puren Kicker“, denen der Verein egal ist, werden mit FIFA 11 viel Spaß haben.