Der deutsche Indie-Entwickler Bernd Schneiders hat in Zusammenarbeit mit einigen anderen Hobby-Entwicklern vor einigen Tagen sein Strategiespiel Calavir -l20037- für iOS im AppStore veröffentlicht. Wir haben uns die 2,99€ teure und gut 100 Megabyte große Universal-App genauer angeschaut.
Das neue iOS-Strategiespiel versetzt euch mitten ins Mittelalter. Die Barbaren greifen das Königreich Calavir an und Herzogin Saphira von Steinfeld bittet euch als geübten Kriegsherrn um eure Mithilfe. Moment, das “geübt” kommt natürlich erst nachdem ihr das einleitende und komplett deutschsprachige Tutorial durchgespielt habt. Im Spiel habt ihr die Wahl zwischen 3 Heldenklassen mit unterschiedlichen Eigenschaften wie Lebens- und Schadenspunkten sowie Nah- und Fernkampf sowie 3 Schwierigkeiststufen, die sich bezüglich des Einkommen und der Unterhaltskosten der Einheiten unterscheiden. Dann könnt ihr euch in die 10 Kampagnen des Spieles stürzen, in denen verschiedene Aufgaben und Missionen auf euch warten. In rundenbasiertem Gameplay bewegt ihr eure Truppen, zusammengefasst als Gruppen, über das Hex-Spielfeld, um die Missionen zu erfüllen und den Feind mit seinen zahllosen Einheiten zu besiegen.
Dem Thema Gruppen kommt in Calavir -l20037- eine spezielle Bedeutung zu. Denn sie bilden eure einzelnen Truppen, in denen sich die verschiedenen Einheiten des Spieles zusammenschließen können. Tappt ihr lange auf eine Gruppe, seht ihr ihre Zusammensetzung sowie weitere Informationen wie ihre Lebenspunkte und Stärke. Natürlich könnt ihr die Zusammensetzung eurer Gruppen bzw. Truppen frei konfigurieren, indem einzelne Einheiten oder die ganze Gruppe löschen oder teilen bzw. neue Einheiten aufnehmen.
In “Calavir” solltet ihr das Gold im Blick haben
Neue Einheiten könnt ihr in den in eurem Besitz befindlichen Städten Runde für Runde ausbilden lassen. Allerdings solltet ihr dabei immer auch einen Blick auf die Kosten haben. Denn das Ausbilden der Einheiten ist zwar kostenlos, sie kosten aber in jeder Runde Unterhalt, der natürlich aufgebracht werden muss. Habt ihr nicht genug Gold, müsst ihr Einheiten opfern. Zum Glück bringen euch eure Städte in jeder Runde Gold ein. Außerdem können verletzte Gruppen in Städten geheilt werden.
Einen Kritikpunkt haben wir aber doch ausgemacht, nämlich bei der Steuerung. Diese ist prinzipiell sehr einfach und erfolgt über simple Taps, um eure Truppen auszuwählen und im jeweils gekennzeichneten Bewegungsradius zu verschieben. Das klappte auch vollkommen problemlos. Wollten wir auf unserem Testgerät, einem iPhone 6, mit einer Truppe feindliche Einheiten auf rot markierten Feldern angreifen, versagte ein ums andere Mal die Steuerung. Der Befehl wurde oft erst beim x-ten Versuch ausgeführt. Eine wirkliche Regelmäßigkeit konnten wir nicht feststellen, mal klappte es auch (wie es eigentlich sein sollte) beim ersten Versuch. Hier sollte der Entwickler also noch einmal in die Tiefen des Codes eintauchen, um das Problem zu lösen.
Abgesehen von diesem Kritikpunkt, der aber sicherlich in Kürze per Update behoben wird, haben wir mit Calavir -l20037- ein gelungenes Strategiespiel für iOS aus deutscher Indie-Entwicklung vorgefunden. Der Titel bietet einiges an Tiefgang, eine ordentliche KI und ist zudem komplett deutschsprachig und frei von In-App-Käufen.