Die heute Keynote zur Eröffnung der diesjährigen WWDC in San Francisco ist vor wenigen Momenten zu Ende gegangen. Natürlich fassen wir euch alle wichtigen Neuvorstellungen zusammen und informieren euch über das, was Apple an neuen Produkten präsentiert hat. Nach einem witzigen Intro-Video, dass die Vorbereitungen und die vermeintliche Probe der Keynote zeigte, ging es los, Tim Cook betrat die Bühne. Er begrüßte die zahlreichen Besucher im Saal, die aus 70 Ländern angereist sind und zu 80% erstmalig auf einer WWDC sind.

OS X El Capitan

Zunächst kümmerte man sich um OS X, dem Betriebssystem für Macs. Craig Federighi betrat die Bühne und verkündete, dass bereits auf 55 Prozent der Macs das letzte Jahr erschienene OS X installiert haben – die schnellste Verbreitungsrate eines neuen Betriebssystems aller Zeiten. Nach den üblichen Lobeshymnen wurde das neue OS X El Capitan vorgestellt, bei dem sich Apple primär um Benutzerfreundlichkeit und Performance gekümmert hat. Aber natürlich gibt es auch ein paar neue Funktionen und Features, die z.B. die Nutzung von Safari, Mail, der Spotlight-Suche und dem Arbeiten mit mehreren Fenstern/Programmen einfacher und besser bedienbar machen.
Dank Performance-Verbesserungen laden Apps bis zu 4x schneller. Und dank Metal, im letzten Jahr bereits für iOS eingeführt, ist auch das Rendering von Grafik nun auf dem Mac ebenfalls schneller, leistungsfähiger und Akku-schonender. Epic Games zeigte in einer Demo mit ihrem neuen Actionspiel „Fortnite“ die Möglichkeiten für Entwickler, die Metal in Sachen Grafik und Entwicklung ermöglicht. So soll Metal 70 Prozent weniger Performance schlucken als die gängige Spiele-Engine OpenGL. Viele weitere Entwickler wollen in Kürze die neuen Möglichkeiten nutzen.
Für Entwickler ist OS X El Capitan ab heute verfügbar, eine öffentliche Beta folgt im Juli. Der offizielle Release erfolgt dann im Herbst – natürlich kostenlos.

iOS 9

Das letztes Jahr vorgestellte iOS 8 ist bereits auf 83% der Geräten installiert, im Vergleich kommt Android 5 auf nur 12%. Dann dreht sich alles um iOS 9, bei dem sich Apple primär um die Verbesserung der Intelligenz, Apple Pay (USA und in Kürze auch in UK) und der Nutzung auf dem iPad kümmert. So wurde unter anderem die Intelligenz und Möglichkeiten von Assistent Siri, die übrigens über 1 Milliarde Anfragen pro Woche erhält, deutlich verbessert. Siri erleichtert z.B. den Zugang zu Apps, Musik und Kontakten, die aufgrund anstehender Termine oder täglicher Gewohnheiten aktuell benötigt werden könnten. Zudem kann die Suche nun auch den Inhalt von Apps mit anzeigen und direkt zum gesuchten Content verlinken.
Die Notizen-App wurden deutlich verbessert und benutzerfreundlicher gemacht, in der Karten-App gibt es nun bessere Informationen und Karten des öffentlichen Nahverkehrs – aber in Deutschland nur für Berlin. iOS 9 führt zudem eine neue App namens „News“ ein, die Nachrichten aus verschiedenen Quellen entsprechend eurer Interessen bündelt – aber erst einmal nur in den USA, UK und Australien.

Einen speziellen Fokus legt iOS 9 aufs iPad. So wurde die Eingabe über die Tastatur verbessert (Quicktype). Legt ihr 2 Finger auf die eingeblendete Tastatur, könnt ihr den Cursor wie über ein Trackpad bewegen, z.B. um Teststellen zu markieren und kopieren. Richtiges Multitasking wurde eingeführt. So können nun z.B. zwei Apps nebeneinander angezeigt und bedient werden (Splitview oder „Picture in Picture“ & mit Multitouch) – das vereinfacht die Bedienung in vielerlei Sache und ermöglicht das Arbeiten mit/Benutzen von 2 Apps zeitgleich. Es wird voll unterstützt vom iPad Air 2 und teilweise auch auf älteren iPads.
Ein neuer Low-Power-Mode sorgt unter bestimmten Umständen für noch mehr Akkulaufzeit (bis zu 3 Stunden). Dazu gibt es noch viele weitere Verbesserungen, z.B. für HealthKit, HomeKit, CarPlay (nun drahtlos) für iOS 9 und für Entwickler (Swift 2 neu & bald Open Source, Replay-Videos-Kit uvm.)

iOS 9 ist ab sofort als Beta für Entwickler verfügbar. Auch hier gibt es eine öffentliche Beta im Juli. Der offizielle Release wird dann im Herbst erfolgen – wohl mit neuen Geräten. Der Download von iOS 9 wird nur rund 1,5 Gigabyte groß sein – iOS 8 war im Vergleich noch fast 5 Gigabyte groß. Die Liste der unterstützen Geräte ist gleich zu iOS 8.

Übrigens: aus dem AppStore wurden in den vergangenen 7 Jahren mehr als 100 Milliarden Apps geladen – eine wahnsinnige Zeit – und es gibt mittlerweile 1,5 Millionen Apps (zum Start 2008 erst 500). Entwickler haben dabei von Apple 30 Milliarden Dollar ausgezahlt bekommen.

watchOS 2

Als vermeintlich letztes Thema war watchOS 2 an der Reihe, dem Betriebssystem für die Apple Watch. Auch hier gibt es einige neue Funktionen. So können nun z.B. eigene Informationen auf den Watchfaces eingeblendet werden, es gibt einen neuen Nachtmodus, Freunde können nach Themen sortiert, Emails beantwortet werden, neue iOS 9 Funktionen für Maps, Wallet und Siri sind verfügbar und mehr. Außerdem können Fitness-Apps direkt auf der Apple Watch laufen und dort Daten sammeln. Und die Apple Watch unterstützt nun direkt native Apps, die auf die Funktionen und Ausstattung (z.B. Mikrofon und Lautsprecher) der Watch zugreifen können.

One more thing… Apple Music

Und dann kam noch das berühmte „one more thing…“ – der bereits erwartete Apple Music! Es handelt sich dabei aber nicht nur um einen einfachen Streaming-Dienst für Musik, sondern bietet auch Videos, Live-Radio (Beats 1) und soziales Netzwerk in einem. So können Musiker z.B. Musik, Filme und Infos mit ihren Fans teilen und kommunizieren, neue Musik kann entsprechend des eigenen Geschmacks entdeckt werden uvm.
Apple Music wird am 30. Juni in mehr als 100 Ländern starten und für iOS, Mac, Windows, Android und andere Plattformen verfügbar sein. Die ersten 3 Monate sind kostenlos, danach kostet der Zugang 14,99$ pro Monat für bis zu 6 Familienangehörige.