Alles fing im Jahre 2009 mit dem simplen Endlos-Hüpfer Doodle Jump -l537- an. 2012 traute sich auch das Videospiel Urgestein Sonic in Sonic Jump™ -l11762- in schwindelerregende Höhen vor. Nun hat der Titel vor einigen Tagen wie berichtet mit Sonic Jump Fever -l14150- einen F2P-Ableger erhalten, der also kostenlos aus dem AppStore geladen werden kann.
Das Ziel in Sonic Jump Fever -l14150-ist möglichst viele Punkte in einer vorgegebenen Zeit zu erreichen: Das bewerkstelligt ihr durch das für Sonic-Spiele typische Einsammeln von Ringen, Zerstören von Badniks, das Retten von Tieren etc.
Erreicht ihr auf der fröhlichen Hüpfreise gen Himmel eine Zielgerade, so wird die Zeit zum Punktesammeln um 5 Sekunden verlängert. Durch das Sammeln von Punkten füllt sich zudem eine Leiste am rechten Bildschirmrand. Ist diese voll, wird der namensgebende “Fever”-Modus aktiviert, bei dem ihr besonders viele Ringe einsammeln könnt.
Ins Spiel startet ihr mit dem allerseits beliebten Tails. Im weiteren Verlauf des Spiels könnt ihr weitere Spielfiguren, natürlich auch Sonic, mit verschiedenen Eigenschaften, die sich individuell verbessern lassen, freischalten bzw. freikaufen. Zusätzlich habt ihr vor jeder Runde die Möglichkeit, Booster zuerwerben und eins von mehreren Chaos, Haustier-ähnliche Begleiter, die euch durch verschiedene Effekte helfen, auszuwählen. Diese müssen allerdings erst in einer Art Minigame gefunden werden.
Die ausgewählte Sega-Figur hüpft dabei automatisch, durch das Antippen des Screens wird ein Doppelsprung ausgeführt. So gilt es, in bekanntem Stil über zahlreiche kleine Plattformen Höhe zu gewinnen. Die Gyro-Steuerung funktioniert präzise und man hängt nie wirklich lange an einer Stelle fest. Die schiere Menge an Gegnern, Fernsehern, Käfigen, knallig bunten Explosionen und unzähligen anderen Gegenständen, die nach dem Prinzip Quantität vor Qualität auf die Strecken gestopft wurden, behindern die Sicht enorm und sind oft für den einen oder anderen Bildschirm-Tod verantwortlich.
Zum Glück ist es unmöglich, eine Runde zu verlieren, denn fallt ihr in den Abgrund, so schießt euch eine Kanone wieder mitten ins Geschehen. Ihr müsst eher auf die Zeitvorgabe achten, denn wenn ihr nicht schnell genug die Zielgeraden erreicht, ist der Sammelspaß schnell vorüber. Ist die Zeit abgelaufen, werdet ihr automatisch in einen Heißluftballon befördert, nun heißt es – warum auch immer – Tiere durch einen Wischer mit in das fliegende Gefährt zu werfen. Umso mehr ihr von ihnen rettet, desto mehr Punkte werden eurem Endstand gutgeschrieben.
Der Fokus in Sonic Jump Fever -l14150- liegt dabei verstärkt auf den In-App-Käufen. Natürlich ist das altbekannte Doppel-Währungs System in ganzer Spannweite vertreten, egal ob Charakterverbesserungen, Ringverdoppler, Booster, das Suchen nach Chaos oder das drehen am Glücksrad.
Habt ihr nicht genug Sterne oder Ringe, wird mit größter Freude auf die großzügigen Angebote (200 Sternenringe für 1,79€, 14000 für knapp 90€) hingewiesen. Und bei längerem Spielen ist man verdammt schnell an dem Punkt, an dem man ohne die IAPs nicht mehr wirklich weiterkommt, denn beim normalen Spielen verdient man, gerade als Anfänger, pro Spielrunde eine sehr überschaubare Menge an Ringen, Sternenringe schon gar nicht.
Hinzu kommt, dass man durch einen Energiebalken in bekannter Manier in den spielbaren Runden beschränkt ist. Jeder Versuch kostet euch bereits einen Teil des Balkens. Ist die Energieleiste leer, könnt ihr entweder warten oder erneut die Brieftasche zücken. Ein kleiner Trost sind die Gratisringe durch die Kontoverbindung mit Facebook oder das Anschauen von Werbeclips, aber sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Seid ihr von eurem aktuellen Charakter gelangweilt, müsst ihr entweder Kaffee und Energydrinks für eine 74 stündige Sonic Jump Fever -l14150- Session bereitstellen oder ihr investiert auch die letzten Cents eurer Ersparnisse in das Spiel. Shadow the Hegdehog kostet zum Beispiel unfassbare 2388 (ca. 22€) Sternenringe!
Selbst für Hardcore-Sonic-Fans wird es wohl ein harte Aufgabe, das Spiel zu genießen. Die hübsche Optik und die präzise Steuerung entschuldigen nicht die dreist häufige Platzierung von IAPs. Für diejenigen, die sich der Schreckensherrschaft der In-App Käufe-gebeugt haben, und nach den monatlichen Ausgaben für Candy Crush Saga -l11937- und Konsorten noch ein wenig Gehalt übrig haben, ist es bestimmt ein spaßiger Zeitvertreib. Aber seien wir mal ehrlich, es gibt in den Tiefen des Appstores sicher einige Spiele, die sich besser für einen gelegentlichen Zeitvertreib eignen und bei denen In-App Käufe nicht derart allgegenwärtig sind.