Knapp drei Monate vor dem groß angekündigten Release von „Call of Duty Ghost“ spendiert Entwicklerstudio Activision der Mobile-Gaming-Comunity einen Ableger des wohl beliebtesten Shooter-Franchises aller Zeiten, speziell auf die Eigenschaften von Smartphone und Tablet zugeschnitten. Call of Duty®: Strike Team -l12944- vereint Elemente aus explosiver Shooter-Action, wie man sie zur Genüge von „Call of Duty“ auf PC und Konsole kennt, mit einer taktischen Komponente, mittels derer man das Vorgehen aus der Vogelperspektive steuern kann. Vorausgesetzt, die Umsetzung stimmt, birgt diese Idee, zusammen mit dem altbewährten Blockbuster-Konzept, das Call of Duty seit Jahren erfolgreich zelebriert, das Potential zum absoluten iOS-Kracher. Wir haben das Ding für euch genauer unter die Lupe genommen!
-b1-Zwei Jahre nach einem großangelegten Cyber-Angriff auf den globalen Aktienmarkt sehen sich die USA am Rande eines Konfliktes mit den Chinesen, da diese die Amerikaner nach wie vor für den Zusammenbruch des weltweiten Finanzmarktes und der sich anschließenden Weltwirtschaftskrise verantwortlich machen. Die vertreten jedoch die Annahme, dass die größte soziopolitische Bewegung des Internets mit dem an alte Geheimverbände erinnernden Namen „Corpus Die“ hinter der ganzen Sache steckt. Als nun auch noch ein russisches U-Boot nahe eines angeblich gar nicht existierenden Raketenschachtes aus dem Kalten Krieg havariert, scheint die Situation eine explosive Wendung zu nehmen.
Die aufwendig erzählte Geschichte klingt ebenso ambitioniert wie verworren, wird aber während der Missionen sowohl über Funk-Nachrichten, als auch vor den Einsätzen mit aufwendig inszenierten Zwischensequenzen stringent und konsequent vorangetrieben. Im Fokus steht jedoch ohne Frage das Gameplay. Die Missionen sind weitestgehend ähnlich aufgebaut und erfordern in erster Linie eine gute Hand-Augen-Koordination und Bock auf Ballern. Es ist den Jungs von Activision hervorragend gelungen, das Action-geladene und atemlose CoD-Gameplay von der Konsole auf Tablet und Smartphone zu bringen. Wieder einmal fühlt es sich so an, als wärt ihr unmittelbar Teil eines Million-Dollar-Budget-Blockbusters, in dem ihr vorrangig Gegner mit einer riesigen Auswahl an todbringenden Waffen um die Ecke bringt und nebenbei die Welt rettet.
-b2-Der Clou steckt hier eindeutig in der Möglichkeit des Perspektiv-Wechsels. Angenommen, ihr versucht ungesehen in eine feindliche Basis vorzudringen und habt bereits 2 Wachen ausgeschaltet, wollt verhindern, dass diese von ihren Kameraden entdeckt werden, so switcht ihr kurz in die Draufsicht, in der ihr die Umgebung aus der Sicht einer über dem Kampfgebiet schwebender Drohne gezeigt wird und ihr sie so nach nahestehenden Gegnern absuchen könnt. Ist die Luft rein und besteht kein Risiko, entdeckt zu werden, schnappt ihr euch die beiden erledigten Unglücksraben und verstaut diese in einem nahegelegenen Müll-Container.
Ganz ähnlich werdet ihr in Strike Team immer Situationen erleben, in denen es sich lohnt, aus der Ego- in die Vogelperspektive zu wechseln und umgekehrt, um den Überblick zu behalten und das weitere Vorgehen besser planen zu können. Es ist sogar möglich, ganze Missionen ausschließlich in der einen bzw. der anderen Sicht zu spielen, ohne auch nur einmal zu wechseln! Egal, ob Shooter- oder Taktik-Fan, beide Lager dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn es ist eine gelungene Mischung aus beiden. Hinzu kommt, dass ihr jederzeit zwischen allen Soldaten eures Teams wechseln könnt. Auf diese Art ergibt sich eine schier unbegrenzte Anzahl an Möglichkeiten, eine Mission zu bewältigen, wobei der Kern natürlich immer aus dem bleihaltigen Weg von A nach B besteht.
-b3-Call of Duty®: Strike Team -l12944- beinhaltet ein Erfahrungs- und Levelsystem, mittels dessen ihr nach und nach neue und bessere Waffen und Verbesserungen freischalten könnt. Die Ungeduldigen haben die Möglichkeit, bare Münze auszugeben. Wer dem IAP-Prinzip aber skeptisch gegenübersteht und nun fürchtet, man komme ohne echtes Geld nicht in den vollen Genuss von Call of Duty®: Strike Team -l12944-, den können wir beruhigen! Auch ohne euer reales Konto (außer bei den Download-Kosten von 5,99€) zu belasten, bietet Activision die volle Ladung Spielspaß, bei dem lediglich der Zeitaufwand ein größerer ist. In jeder Mission könnt ihr durch allerlei verschiedene Handlungen eine bestimmte Anzahl Medaillen erlangen und ab Level 10 wird die „Veteran“-Schwierigkeit freigeschaltet. Darüber hinaus hat es sogar der berühmt-berüchtigte „Prestige“-Modus in den portablen Ableger geschafft, der euch auf Level 1 zurücksetzt und eurem Spielernamen ein „Prestige“-Symbol voraus stellt. Habt ihr die Kampagne durchgespielt, oder einfach zwischendurch ein paar Minuten Zeit, könnt ihr eure Fähigkeiten in einem Survival-Modus auf die Probe stellen, in dem ihr aufeinanderfolgende Gegner-Wellen mit steigender Schwierigkeit erledigen müsst. Selbstverständlich erfasst das Spiel allerlei statistische Daten. So lassen sich eure Leistungen ohne weiteres mit denen eurer Freunde vergleichen. Einen Mehrspieler-Modus gibt es leider nicht!
-b4-Vor allem auf dem iPad 4 sieht Call of Duty®: Strike Team -l12944- super aus. Charakter- und Umgebungsdesign sind großartig und erinnern stark an die Qualität der großen Konsolen-Brüder. Besonders auffällig ist die hohe und stabile Framerate, die dazu beiträgt, dass ihr mit Strike Team ein dynamisches und präzises Shooter-Erlebnis genießen dürft. Der Sound ist ebenfalls überragend. Das CoD-Franchise versteht es einfach, einen beinahe undurchdringlich dichten Klangteppich aus mit statischem Rauschen unterlegtem Funkkontakt, ohrenbetäubenden Explosionen, brachial ratternden Gewehrsalven und einer mitreißenden orchestralen Untermalung zu schaffen.
-b5-Das einzige Manko scheint hausgemacht und fällt nicht auf die Entwickler zurück. Shooter auf Smartphone und Tablet spielen sich einfach nach wie vor aufgrund der fehlenden physisch präsenten Sticks und Buttons ein wenig schwammig. Strike Team gelingt aber mit ein paar genialen Kleinigkeiten trotzdem, eine weitestgehend frustfreie Spielerfahrung zu erreichen. Bewegen und Umsehen tut ihr euch mit virtuellen D-Pads links und rechts, während ihr mit Buttons unten links zoomt, in die Hocke geht oder euer Team zu eurer Position ruft. Oben links findet sich der Button für die Drohne, die euch die Draufsicht gewährt, und unten rechts wird geschossen und nachgeladen. Per Swipe wählt ihr euch durch euer gesamtes Team und in der Vogelperspektive könnt ihr per Pinch zoomen und durch das ziehen mit zwei Fingern in einer Kreisbewegung die Kamera drehen. In den hektischen Feuergefechten findet sich jeweils mittig links und rechts am Bildschirmrand ein Button, der das Durchschalten und Anwählen aller entdeckten Gegner zulässt. So können auch mehrere Feinde schnell und präzise nacheinander ausgeschaltet werden, was das Zielen für Anfänger erleichtert. Profis werden diese Möglichkeit sicherlich nicht nutzen, aber die Tatsache, dass sie da ist, erleichtert den Einstieg ungemein.
Call of Duty®: Strike Team -l12944- bietet die vollwertige „Call of Duty“-Erfahrung zum in die Tasche stecken, geht im Prinzip weder in Sachen Gameplay noch bei Grafik oder Sound große Kompromisse ein und wird lediglich durch die den Entwicklern zur Verfügung stehenden Technik in den portablen Geräten beschränkt. Das Wechseln zwischen First-Person- und Vogelperspektive funktioniert reibungslos und sorgt für taktische Finesse und Abwechslung. Das restliche GAmeplay ist ebenfalls sehr gut gelungen und relativ abwechslungsreich. Die IAPs sind zwar vorhanden, gestalten sich aber äußerst zurückhaltend und rein freiwillig. Negativ sind lediglich die vehementen Abstürze auf dem iPad mini aufgefallen. Hier bleibt zu hoffen, dass sich Activision zu einem fehlerbehebenden Update entschließt. Von uns gibt€™s trotzdem eine klare Kaufempfehlung, auch wenn es leider keinen Mehrspieler-Modus gibt€¦