Fragt man nach dem Non-Plus-Ultra des Mobile Gaming, nach dem Platzhirsch in den dichten Wäldern der Hosentaschenzocker, dann kann es nur eine Antwort geben. Infinity Blade -l5461- hat Benchmarks in Sachen Grafik und perfektioniertem Gameplay gesetzt und ist seit seinem Erscheinen vor knapp 3 Jahren von keinem iPhone und iPad mehr wegzudenken. Seine niedrige Einstiegsschwelle, die bombastische Grafik und das intuitive Kampfsystem haben dafür gesorgt, dass es um den zweiten Teil einen größeren Hype gab als um so manches Konsolenspiel. Weil alle guten Dinge drei sind und weil die Geschichte um den ebenso tapferen wie unbarmherzigen Siris geradezu nach einer Fortsetzung schreit, haben sich Chair Entertainment und Epic Games nun endlich erbarmt und uns den finalen Teil der epischen Trilogie beschert. Seit heute steht Infinity Blade III -l12813- im AppStore zum Download bereit. Wir haben uns den Titel für euch näher angesehen!

-b1-Vor jedem „Erwachen“, also nach jedem Ableben, weil ein Gegner zu mächtig war, findet ihr euch in Siris Versteck wieder. Hier könnt ihr mittels verschiedener gefundener Zutaten Tränke brauen, beim Schmied eure Waffen verbessern und Edelsteine herstellen lassen. Hier stoßen wir bereits auf eine der Neuerungen in Infinity Blade III -l12813-, denn ähnlich wie der Reparatur-Timer aus Real Racing 3 -l11530- muss man auf die Fertigstellung eben genannter Gegenstände bis zu 24 Echtzeit-Stunden warten. Simple Tränke benötigen nur ein paar Minuten, je vielfältiger die Zutaten und komplizierter die Schmiedearbeiten aber sind, desto länger braucht ihre Fertigstellung.
-b2-Wer beim Lesen dieser Zeilen nervöses Schluckauf und beim Gedanken an das Reparatur-System der bekannten Renn-Simulation kalte Schweißausbrüche bekommt, der sei hiermit aber umgehend beruhigt. Entgegen unseren Befürchtungen fühlt sich die aufgezwungene Wartezeit nämlich äußerst selten wie ein Dorn im Fuß an. Ihr kommt vielmehr nach einer erfolgreichen Mission in euer Versteck zurück, gebt die gefundenen Gegenstände in die fähigen Hände des Braumeisters und einen Trank in Auftrag und macht euch dann auf zum nächsten Gefecht. In den meisten Fällen könnt ihr euer geordertes Gebräu dann beim nächsten Stopp abholen. Eine großzügig verteilte In-Game-Währung beschleunigt bei Bedarf den Herstellungsprozess. Die wertvollen Steinchen erhaltet ihr mitunter für das Erreichen verschiedenster Ziele. Die können lauten: Schaffe 200 Kombo-Angriffe, Wende Magie fünfmal an oder Schmiede einen Edelstein.
-b3-Die zweite Neuerung liegt im Level-System von Infinity Blade III -l12813-. Wie in den Vorgängern erhaltet ihr während und nach den Schlachten Erfahrungspunkte, die euch zum Levelaufstieg verhelfen. Einmal aufgestiegen dürft ihr einige Skill-Punkte in die bekannten Kategorien Gesundheit, Angriff, Schild und Magie investieren. Neu sind die unterschiedlichen Fertigkeiten, die Stufe für Stufe freigeschaltet werden. Nach 10 verteilten Skill-Punkten in die Gesundheit halten Tränke beispielsweise über einen Kampf hinaus an oder Isa öffnet kleine Schatztruhen ohne Schlüssel. Das sorgt dafür, dass man sich um einen ausgewogenen Charakter-Built bemüht. Eben erwähnte Isa ist übrigens Siris‘ Sidekick, die zweite Protagonistin, die aber eher visuell als spielerisch für Abwechslung sorgt, denn am eigentlichen Gameplay ändert die junge Dame streng genommen nichts.
-b4-Wie im Vorgänger stehen euren Helden drei Waffenklassen zur Verfügung. Je nachdem, ob ihr euch mit leichten, schweren oder Akimbowaffen durch die wundervoll bizarren Gegner schnetzelt, ändert sich das Block-, bzw. Ausweichverhalten und sorgt so für eine etwas abgeänderte Spielerfahrung während der Kämpfe. Magie spielt wieder eine so große Rolle, wie ihr es durch das Skillen eurer Fähigkeiten eben zulasst. Für Abwechslung sorgen ebenfalls die weiteren Spielmodi ClashMob und Aegis Turnier. Beide lassen sich auf der Karte im Versteck auswählen, sobald sie freigespielt sind. Bei den bereits bekannten ClashMobs handelt es sich im Prinzip um eine abgeschwächte Multiplayer-Erfahrung, bei der ihr euch in einen Kampf stürzt und euer Ergebnis mit dem aller anderen Teilnehmer des Mobs addiert wird. Wird mit der Gesamtpunktzahl ein vorher festgelegtes Ergebnis überschritten, erhalten alle Mitstreiter einen ausgeschriebenen Bonus. Aegis Turnier wirft euch in High Score-Gefechte, die abschnittsweise und im Wettstreit mit anderen menschlichen Gegnern bestritten werden müssen. Ähnlich wie in der K.O.-Phase eines Fußballturniers kommt am Ende eines Abschnitts immer nur der bestplatzierte in die nächste Runde. Durch das Auswählen der verschiedenen Missionen suggeriert euch Infinity Blade III -l12813- ein Mindestmaß an Freiheit und anders, als im Vorgänger stürmt ihr nicht mehr nur auf einen Turm ein, sondern streift gewissermaßen durch die riesige und wunderschöne Welt, indem ihr nacheinander zu den einzelnen Handlungsorten reist.

-b5-Die Grafik eines Infinity-Blade-Titels über den grünen Klee zu loben, ist inzwischen so etwas wie Tradition. Wir lieben Tradition. Auch der dritte Teil des erfolgreichen Action-RPG-Franchises kommt einer visuellen Offenbarung gleich. Wenn man den Titelbildschirm zum ersten Mal über sein iPad 4 flimmern sieht, muss das ähnlich wirken, wie die Aussicht aus dem Fenster der Augenklinik auf einen vom Grauen Starr Geheilten. Oder wenn man morgens verschlafen aus dem Camping-Wagen tritt, um zum ersten Mal einen Sonnenaufgang im Grand Canyon zu erleben. Die Texturen sind kristallklar, der Detailgrad der Umgebung unfassbar hoch, die Lichteffekte atemberaubend und das Design der Gegner wieder einmal großartig. Infinity Blade III -l12813- setzt hier wieder einmal die Grafikmesslatte höher. Tradition eben!
Der Soundtrack ist nicht minder beeindruckend. Die englische Sprachausgabe ist auf höchstem Niveau mit Sprechern wie John Noble, bekannt aus der Serie Fringe, und sorgt zusammen mit der epochalen Musik für einen Gänsehaut-Moment nach dem anderen.

Zur Steuerung müssen wir wohl keine Worte mehr verlieren. Gut, besser, Infinity Blade müsste die Steigerung in deutschen Schulbüchern wohl korrekterweise heißen. Wieder einmal vereinen sich simple Swipe-Bewegungen mit intuitiven Gesten und perfekter Eingabeannahme, wie es bereits aus den zwei Vorgängern bekannt ist. Das Kampfsystem wurde oft kopiert, aber nur nie wirklich erreicht. Den Gegner beobachten und genau studieren sowie das richtige Timing sind wie immer unabdingbar, um als nahezu unverletzter Sieger einen Kampf zu überstehen.

Chair Entertainment beschert uns die konsequente Weiterentwicklung von Infinity Blade II -l9803- und sorgt mit kleinen Neuerungen für ein noch reichhaltigeres Spielerlebnis. Die Wartezeiten beim Herstellen von Tränken etc. wirkt zwar aufgesetzt, nervt aber selten. Das Levelsystem punktet durch spannende Fähigkeiten, der Schmied sorgt für Langzeitmotivation dank nahezu endloser Verbesserungsmöglichkeiten und die Weltkarte gaukelt uns eben so viel Freiheit vor, wie Infinity Blade III -l12813- gut tut. Zum dritten Mal sorgt die Grafik für offene Augen und Münder, auch wenn der Sprung lange nicht so groß ist, wie von Teil 1 zu 2. Die Geschichte findet einen ebenso spannenden, wie epischen Schluss. Wer die beiden Vorgänger gemocht hat, wird den dritten Teil lieben!