Nach der erfolgreichen Portierung des Mac-Spiels „Roads of Rome“ für iOS im letzten Jahr geht der Mix aus Strategie- und Time-Management-Spiel nun in die zweite Runde. Denn Realore hat zur Freude aller Fans vor wenigen Tagen den Nachfolger „Roads of Rome 2“ als Universal-App im AppStore veröffentlicht. Ob der Titel ähnlich gut abschneidet und gefällt wie sein Vorgänger, erfahrt ihr in unserem Test!

-b1-Musstet ihr im ersten Teil den Patriarchen Gaius Julius Cäsar noch mit großen Taten davon überzeugen, dass ihr der Richtige für Tochter Julia seid, geht es nunmehr um nichts geringeres als den Kampf um Leben und Tod. Cäsar wurde vergiftet! Da im gesamten römischen Weltreich nicht ein Arzt, Quacksalber, Scharlatan oder Kurpfuscher dazu in der Lage ist, ein wirksames Gegengift herzustellen, bleibt euch in der Rolle des entschlossenen General Victorius nichts anderes übrig, als eine Straße direkt zu den Göttern zu bauen. Die Hoffnung, diese dadurch zu beeindrucken und ihnen das dringend benötigte Gegenmittelchen zu entlocken, treibt euch in „Roads of Rome 2“ durch ganze 41 Level, aufgeteilt in 4 unterschiedliche Umgebungen. Ihr beginnt in den Bergen, werdet langsam an die immer komplexer werdenden Aufgaben herangeführt und müsst erst einmal nur ein paar Bäume fällen, Beeren einsammeln und den ersten Straßenabschnitt fertigstellen. Lediglich ein einsamer Arbeiter führt eure Befehle aus.
-b2-Doch schon wenige Level später könnt ihr euer Lager aufrüsten, sodass euch ein zweiter Gefolgsmann zur Verfügung steht. Mit der zweifachen Verantwortung beginnt auch das eigentliche Spiel erst so richtig, denn ab sofort müsst ihr die Aufgaben geschickt verteilen, Prioritäten setzen und gut koordinieren, um möglichst unter der oben links angezeigten Expertenzeit zu bleiben und euch am Ende eine gute Bewertung abzuholen. Je weiter ihr im Spiel voranschreitet, desto komplexer und umfangreicher werden die Missionen. Selbstverständlich müsst ihr jedes Mal den benötigten Straßenabschnitt fertigstellen, doch darüber hinaus wird von euch verlangt, Höhlen zu erforschen, Brücken und Leitern zu bauen, Blumen und Kristalle zu sammeln, umgestürzte Bäume oder herabgestürzte Steine aus dem Weg zu räume, Seile über Schluchten zu spannen, Banditen zu bestechen und, und, und. Für jede Aktion benötigt ihr Nahrung, Holz, Steine oder Gold.
-b3-Um nicht mühsam einen Baum nach dem anderen fällen und Beere für Beere vom Strauch pflücken zu müssen, baut ihr Schweinefarmen und Sägereien an dafür vorgegebene Standorte. Diese produzieren dann im regelmäßigen Abstand Ressourcen, die ihr dann nur noch kurz abzuholen braucht, um eure Vorräte wieder aufzustocken. Zwischendurch gilt es gigantische Adler und Seeungeheuer zu verscheuchen, die euren Männern eine so große Angst einjagen, dass sich diese nicht mehr an die Arbeit trauen. „Roads of Rome“-Neulinge könnten sich bei dem sachten Einstieg schnell die Frage stellen, worin denn genau in diesem Spiel die Herausforderung liegt, doch schnell wird klar, dass es einiges an taktischem Geschick und koordinativen Fähigkeiten braucht, um die vielen Aufgaben so schnell und effektiv wie möglich zu erfüllen! Wer blind drauf losspielt, wird beispielsweise feststellen, dass er zwar 3 Arbeiter hat, diese aber nichts tun können, weil der Beerenstrauch gerade abgeerntet und der Weg über die Schlucht, auf deren anderer Seite sich die Baustelle für die Schweinefarm befindet, noch nicht befestigt worden ist. Ein solcher Fehler kostet wertvolle Zeit und bedeutet vor allem im fortgeschrittenen Spielverlauf meistens, dass ihr die Expertenzeit nicht mehr unterbieten könnt. Schafft ihr das doch, dann wird ein weiteres Stück einer von vier monumentalen Statuen freigemeißelt. Euren Fortschritt könnt ihr unter „Mein Tal“ bestaunen. Dort bekommt ihr einen Überblick über die Bauwerke, die ihr bereits freigeschaltet habt und das, was da noch so kommen wird.

-b4-Grafisch macht „Roads of Rome 2“ wie schon sein Vorgänger einen guten Eindruck. Die Umgebungen sind wunderschön und zeugen von viel Liebe zum Detail. Eure Bediensteten sind genauso wie die Arbeiten in Sägewerk, Schweinefarm und Co hübsch animiert, besonders ins Auge fallen die tollen Wetterwechsel. Nebelschwaden und Regenschleier sehen super aus und werten das ganze Spiel noch einmal auf.
Zum Sound müssen wir nicht viele Worte verlieren. Die Effekte hören sich solide an und werden passend von einem netten Soundtrack untermalt. Solide und vollkommen ausreichend.

-b5-Die Steuerung ist äußerst simpel gehalten. Mit einem Tap wählt ihr Bäume, Steine, etc. an und schickt eure Arbeiter los, um sich ans Werk zu machen und Ressourcen abzubauen. Genauso errichtet ihr auch Gebäude und sammelt wertvolle Gegenstände ein, die entweder die Zeit anhalten, Missionsziele erfüllen oder eure Arbeite schneller laufen bzw. arbeiten lassen. Auf dem iPad überzeugt das Konzept auf ganzer Linie, auf den kleineren Smartphone-Bildschirmen jedoch hatten wir aufgrund der Größe (bzw. Kleine) manches Mal Probleme mit der Präzision der Eingaben. Anstelle die Beeren vom Strauch zu pflücken, machte sich der Römer daran, den danebenstehenden Baum zu fällen. Die Zoom-Funktion verschafft Abhilfe. Per Multi-Touch vergrößert oder verkleinert ihr den Bildausschnitt und holt das Geschehen näher heran, was aber wertvolle Zeit verstreichen lässt.

Roads of Rome 2“ ist der gelungene Nachfolger des ersten Teils und weiß mit einem süchtig machenden Spielkonzept zu überzeugen. Alle euch gestellten Aufgaben effektiv und in der Zeit zu bewältigen, verlangt Präzision und Überblick und macht richtig Spaß! Kleine Weiterentwicklungen und viel Spielspaß machen das Spiel sowohl für Neueinsteiger als auch für Fans des ersten Teils aus unserer Sicht zum Pflichtkauf.