Bossa Studios, das vor einigen Wochen bereits das OP-Spiel Surgeon Simulator -l13638- aufs iPad gebracht hat, hat am gestrigen Spiele-Donnerstag mit dem von Indie-Entwickler Mike Bithell kreierten Thomas Was Alone -l13908- einen weiteren Titel im AppStore veröffentlicht. 2012 war das Spiel bereits für PC und Mac auf den Markt gekommen und konnte dort diverse Preise absahnen. Ein Jahr später folgten Versionen für die PS3 und PS Vita. Nun also der Sprung auf unsere Touchscreen-Geräte, wobei die 7,99€ teure und 113 Megabyte große App nur für iPad verfügbar ist. Ob sich der Download zu diesem Preis lohnt, zeigt unser Test.

-b1-Thomas Was Alone -l13908- ist ein Puzzle-Platformer, bei dem du ein Viereck namens Thomas durch eine geheimnisvolle und merkwürdige Welt steuerst. In 100 Leveln gilt es ihn jeweils zu einem Portal zu manövrieren, indem du zahlreiche Hindernisse wie Wasser, Treppen, Abgründe und Co überwindest.
-b2-Bereits nach den ersten Leveln, in denen du mit der Steuerung und deiner Aufgabe vertraut gemacht wirst, gibt es dann auch Verstärkung. Dann macht der Titel seinem Namen alle Ehre, denn der einst einsame Thomas bekommt Unterstützung. Da wäre zum Beispiel der etwas schwerfällige Christoph, ein kleines Quadrat, das nicht so hoch springen kann wie der athletische Thomas.
-b3-Hier kommen nun die Puzzle-Elemente ins Spiel, die einen Großteil des Charmes ausmachen. Nun müssen nämlich alle Charaktere (weitere folgen im Laufe des Spieles, so dass dann auch gerne mal fpnf Helden auf einmal warten) zu ihren jeweiligen Portalen gebracht werden. Und das geht nur mit Teamwork. So kann Thomas zum Beispiel als eine Art Leiter fungieren, um den schwerfälligen Christoph eine steile und hohe Treppe zum Levelausgang hinaufzuhelfen. Als Gegenleistung macht sich aber auch Christoph nützlich und bringt seine Stärken ein, denn er kann zum Beispiel enge Gänge entlangrutschen, um entlegene Schalter zu betätigen. Zwischen beiden Charakteren kannst du dabei über farbige Buttons am Bildschirmrand hin- und herwechseln, was je Level auch mehrmals notwendig ist.
-b5-Auch wenn die Grafik wirklich minimalistisch ist, konnte uns Thomas Was Alone -l13908- mit seiner Inszenierung voll und ganz begeistern. Dazu passt auch die tolle Vertonung, auch wenn der Erzähler (wie das gesamte Spiel) leider nur in englischer Sprache verfügbar ist. Im gleichen Atemzug ist auch die Steuerung zu nennen, die über zwei Pfeile links sowie einen Springen-Button rechts erfolgt und tadellos und präzise funktioniert. Da könnten sich andere Genrevertreter gerne eine Scheibe von abschneiden…

Der Preis ist mit 7,99€ doch etwas höher als der durchschnittliche iOS-Titel, ist aber unserer Meinung nach jeden Cent wert. Einfach liebevoll umgesetzt und überraschend, eine tolle Geschichte über Freundschaft. Zudem sorgt der Umfang für circa einige Stunden Spielspaß. Das relativiert den Preis unserer Meinung nach. Wer also ein Herz für echte Indie-Premium-Titel hat und auch bereit ist, dafür den einen oder anderen Euro auszugeben, sollte hier auf jeden Fall zuschlagen.