Historisch motivierte Videospiele sind auch immer ein bisschen wie Geschichtsunterricht, bloß interaktiv, spannend und nicht immer zu hundert Prozent den tatsächlichen Ereignissen entsprechend. Ultimate General: Gettysburg -l16589- macht da keine Ausnahme, kommt der längst vergangenen Realität aber erstaunlich nahe. Und weil die Entstehungsgeschichte dieses Echtzeitstrategiejuwels beinahe so spannend ist, wie die Schlacht um Gettysburg selbst, ist hier die Kurzversion: Nachdem ein junger Entwickler mithilfe seiner selbstgebastelten DarthMods die PC-Strategie-Reihe „Total War“ regelmäßig verbesserte, machte er sich an die Arbeit seines eigenen Spieles – Ultimate General: Gettysburg -l16589- war geboren. Im Oktober vergangenen Jahres fand der Titel seinen Weg zuerst auf den PC, seit wenigen Tagen nun schlussendlich auch auf unsere heißgeliebten iPads. Super-smarte KI + Amerikanisches Bürgerkriegs-Setting = Super-Strategiezock? Ob diese 7,99€ teure Rechnung aufgeht, lest ihr in unserem Test.
-b1-In Ultimate General: Gettysburg -l16589- habt ihr die Möglichkeit, die drei Tage andauernde Schlacht um die titelgebende Kleinstadt in Pennsylvania entweder auf Seiten der Konföderierten oder als Befehlshaber der Unionstruppen noch einmal nachzuempfinden. Die Schlacht ist dabei in mehrere Gefechte und Initiativen unterteilt, die sich wie klassische Missionen spielen.
-b2-Vor jeder Auseinandersetzung wird die aktuelle Situation in einer kurzen Ansprache des Befehlshabers umrissen und erklärt, wie am Besten vorzugehen wäre. Leider verfügt das Spiel derzeit noch über keine deutsche Lokalisation, sodass ihr unter Umständen den einen oder anderen Blick ins Wörterbuch werfen müsst, um alles zu verstehen. Um siegreich vom Schlachtfeld zu ziehen, müsst ihr in den meisten Fällen die strategisch wichtigen und besonders umstrittenen Lagepunkte erobern und bis Ablauf der zeitlich limitierten Missionen halten. Damit euch das gelingt, müsst ihr gerade auf den Schwierigkeitsstufen mittel und schwer all euer strategisches Geschick aufwenden, denn die KI reagiert mitunter sehr klug auf überhastete Attacken oder falschplatzierte Brigaden.
-b3-Der Schlüssel zum Erfolg liegt zum einen im effektiven Nutzen des Terrains. Mit einem Tap lassen sich Strukturen einer Höhenschichtenkarte über die Map legen, sodass ihr strategisch wichtige Anhöhen und gefährliche Täler schneller überblicken könnt. Dörfer und Wälder steigern darüber hinaus die Deckungsanzeige, die sich unten links neben einem Porträt des Truppenführers, der Konditions- und der Ladeanzeige befindet. Außerdem könnt ihr dort die Moral der Truppe ablesen. Sinkt die zu weit ab, flieht die Brigade kopflos, aber dafür nicht in alle Richtungen, denn die Truppenkontingente lassen sich in Ultimate General: Gettysburg -l16589- nicht weiter aufteilen oder in ihrer Formation abändern. Droht die Moral beispielsweise angesichts einer herannahenden Übermacht oder aufgrund anhaltenden Artilleriefeuers zu schwinden, könnt ihr den befehlshabenden General oder Major zur Unterstützung senden. Diese lassen den Wert etwas langsamer sinken, bzw. heben ihn wieder an.
-b4-Die Steuerung könnte dabei simpler kaum sein, das Tutorial gestaltet sich dementsprechend kurz und knackig. Nachdem ihr eine Einheit per Tap oder mehrere angewählt habt, indem ihr einen Kreis um sie zieht, zeichnet ihr mit dem Finger einen Pfad auf die Karte – und die Einheiten setzen sich in Bewegung. Dabei könnt ihr, abhängig von der ausgewählten Einheit, weitere Befehle geben, wie Laufen, Stoppen, Eingraben oder Stürmen. Gegner lassen sich per Tap angreifen, sobald sie in Schussweite sind. Das funktioniert nach kurzem Probieren ohne Probleme und könnte sich intuitiver kaum anfühlen!
-b5-Der größte Schwachpunkt ist die beinahe völlige Abstinenz von Feedback während der Schlachten. Gemeint ist damit, dass ihr oftmals erst etwas davon mitbekommt, dass Colonel Thomas Devins erste Division moralisch völlig am Boden ist, wenn ihr bei einem Blick übers Geschehen zufällig seht, dass die Brigade panisch längst bis an den Rand der Karte geflohen ist. Nett wäre ein Feedback über sinkende Moral in Form von aufpoppenden Schriftbannern gewesen, sowie Ultimate General: Gettysburg -l16589- sie auch nutzt, um auf eroberte Kontrollpunkte hinzuweisen.