Seit wenigen Tagen dürfen sich Fans knatternder Bolter-Salven und kreischender Greenskins wieder nach Herzenslust durch das Warhammer-Universum schnetzeln. In dem action-lastigen Sidescroller Warhammer 40,000: Carnage -l13733- schlüpft ihr in die tonnenschwere Rüstung eines Ultra Space Marines und begebt euch auf die Suche nach dem im Einsatz verschollenen Captain Tychaeus. Ob sich die Reise jenseits der Weiten des rechten Bildschirmrandes lohnt, lest ihr in unserem Test.
-b1-Am Anfang der Metzel-Orgie steht das Erlernen der Steuerung. Die ist, ähnlich wie der Rest des Spiels, ebenso unkompliziert wie eingängig und der erste Pluspunkt auf unserer Liste. Mit einem virtuellen Joypad auf der linken Seite und Buttons zum Springen, Schießen, Schlagen, Granaten schleudern und Heilen rechts fällt das Layout so übersichtlich aus, dass ihr euch nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung vollständig auf die herrlich überzeichnete Action konzentrieren könnt, die euch in den erfrischend kurzen Missionen mindestens im Sekundentakt überkommt. Hinweise darauf lassen sich bereits im Titel des Spieles erspähen, lässt sich „Carnage“ doch mit so bildhaften Begriffen wie „Blutbad“ und „Gemetzel“ übersetzen und ungefähr erahnen, wie das Gameplay denn in Etwa aussehen dürfte. Und sich mitunter auch Anhören dürfte, denn eure Aktionen werden in schöner Regelmäßigkeit mit markigen Ausrufen wie „Brutality!“ und „Destruction!“ kommentiert, was ein bisschen an die Hörfassung eines schwedischen Krimis im SWR erinnert.
-b2-Das Gameplay an sich reduziert sich nicht nur im Wesentlichen auf das Laufen, Springen und Metzeln in die immer gleiche Richtung und hätte sich unter anderen Umständen zweifelsohne den Vorwurf machen lassen müssen, zu wenig Abwechslung zu bieten. Unter gegebenen Umständen aber sieht das anders aus. Die Stärke von Warhammer 40,000: Carnage -l13733- liegt nämlich im Freischalten und Ausrüsten des Space Marines mit neuen Rüstungen, Waffen und vielem anderen Ausrüstungs-Gedöns. Nach jedem erfolgreich abgeschlossenen Level, die zeitlich tatsächlich zwischen 30 und 180 Sekunden zu bewältigen sind, bekommt ihr Geld, dass ihr in den Erwerb und die Aufwertung von Equipment in sechs verschiedenen Kategorien stecken dürft. Rucksäcke, die euch beispielsweise mit etwas mehr Energie oder einem Doppelsprung ausstatten, Helme, Brustpanzer, Beinschienen, sowie eine Nahkampf- und eine Distanzwaffe können mit entsprechenden finanziellen Mitteln angepasst und verbessert werden und beeinflussen letztendlich auch euren Spielstil.
-b3-Gerade die Nahkampfwaffen unterscheiden sich stark in der Ausführung und Geschwindigkeit ihrer Attacken und nehmen dementsprechend Einfluss darauf, wie schnell oder langsam, wie wild oder überlegt ihr euch die (auf Dauer leider etwas abwechslungslosen) Gegner zur Brust nehmt. Hin und wieder trefft ihr schließlich auch auf stärkere und sogar Boss-Gegner, die den Luxus eines eigenen Energiebalkens am unteren Bildschirmrand genießen. Nach Möglichkeit und stark abhängig von euren Fähigkeiten sinkt der aber dank einer ausgeglichenen Mischung aus Blocken, Sprung-, Fern- und Nahkampfattacken schneller auf null als Joko „Winterscheid“ sagen kann.
-b4-Das stetige Auf- und Umrüsten der wütenden Blechtonne sorgt mit all seinen Individualisierungsmöglichkeiten schnell für so etwas wie eine Bindung zwischen Spieler und Spielfigur. Es macht einfach Spaß auf das nächste Upgrade hinzuarbeiten und dann mit neuer Rüstung und Schwert in den ewigen Kampf gegen Ork und Co zu ziehen, um herauszufinden, ob das neue Equipment zu eurem Stil passt. Zusätzlich motivierend und darüber hinaus lukrativ ist die Möglichkeit, die Level vor Beginn mit Spielmodifikationen zu versehen. Diese beeinflussen beispielsweise den Schaden, den Feinde verursachen, lassen diese beim Pixeltod explodieren oder knipsen einfach das Licht aus. Im Dunkeln ist eben gut metzeln – oder so ähnlich.-b5-